St. Paul Kathedrale Odessa zu UNESCO-Weltkulturerbe erklärt
So wie auf diesem Bild ist mir die deutsch-lutherische St. Paul-Kathedrale in Odesa in Erinnerung geblieben, bei meinem ersten und leider einzigen Besuch in Odesa anlässlich ihrer Wiedereinweihung im Jahr 2010 erlebte ich zum ersten Mal die liturgisch-lutherische Form des Abendmahls (mit Hinknien, Gemeinschaftskelch und Empfang des Leibes direkt auf die Zunge). Ein Beitrag auf evangelisch.de sieht in dieser Form ein inadäquates Machtgefälle zwischen Pastor und Abendmahlsempfangendem; ist jedoch der Pastor selbst ein demütiger Diener des HERRN, so sehe ich in dieser Form viel mehr das gebotene Demutsverhältnis von mir zum HERRN. Biblisch nicht vorgeschrieben, aber eine gute Glaubensübung. Dieses Erlebnis sollte meine weiteren Glaubensentwicklung nachhaltig prägen.
Die Kathedrale St. Paul in Odesa steht an prominenter Stelle am Ende der Novoselska-Straße, die in Odessa und weit darüber hinaus große Bekanntheit erlangt hat. Sie prägt das Odesiter Stadtbild. Leider war sie schon immer umkämpft. Einstmals von deutschen Siedlern an der Schwarzmeerküste errichtet, wurde sie 1976 zu Sowjetzeiten durch Brandstiftung zerstört, seit 2005 mit Mitteln aus Deutschland wiederaufgebaut und 2010 wiedereingeweiht. In den Jahren danach wurde sie zum Schauplatz eines schlimmen innerkirchlichen Konflikts, der letztlich kaum auf theologischen Differenzen, sondern viel mehr auf menschlichen Schwächen der Beteiligten fußte, jedoch aufgrund der theologischen Differenzen im Weltluthertum erst viel zu spät und mit hohem Kollateralschaden beigelegt werden konnte und bis heute verletzte und traumatisierte Menschen in der Ukraine und anderswo hinterlassen hat. In Odesa herrscht heute zwar wieder Kirchenfrieden - dafür aber versucht nun Russland, die ganze Stadt einzunehmen oder zu zerbomben. Die Sicherheitslage ist viel prekärer als z.B. in Kyjiw. Mindestens ein anderes Kirchengebäude der deutsch-lutherischen Kirche in der Ukraine - das im geschichtsträchtigten Schlangendorf in der Oblast Kherson, noch näher an der Front - fiel bereits letztes Jahr russischem Beschuss zum Opfer und brannte völlig nieder.
Es ist nicht mehr als ein Zeichen, aber doch ein hoffnunggebendes, dass St. Paul zu Odesa nun ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde!
Die Gemeinde in Odesa und der Dörfer um Odesa betreibt zahlreiche diakonische Projekte, betreut Flüchtlinge, alte Menschen, die trotz Krieg ihre Dörfer nicht verlassen können, und Menschen, die im Krieg alles verloren haben. Pfarrer Alexander Gross, der für die Kathedrale in Odesa sowie die Kirchen der umliegenden Dörfer Peterstal (Petrodolyna) und Neudorf (Novohradivka) zuständig ist, ist ein aufrechter und unerschrockener Diener der Sache des HERRN. Wer für die diakonische Arbeit im Kirchspiel Odesa spenden möchte, kann dies z.B. über das Gustav-Adolf-Werk der EKD tun: glaube-verbindet.gustav-adolf-…
Weitere Spendenkonten findet man auch hier: nelcu.org.ua/en/donations-to-g…
#lutherisch #Ukraine #Odesa #Odessa #UNESCO #DELKU #GELCU #Diakonie #Kriegsopfer #EKD #fedikirche
mögen das
Andreas Kilgus mag das.
teilten dies erneut
G.Matthias Schüler - gmsfotos, PV Prutting-Vogtareuth und Thomas Ebinger (Moderator) haben dies geteilt.