Wieder Wehrpflicht: Brauchen wir die wirklich? › Digital Diary
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Wieder Wehrpflicht: Brauchen wir die wirklich? › Digital Diary
Wolfgang v. Sulecki bricht auf seinem Blog RELAtief eine Lanze für die Wehrpflicht, deren Wiedereinführung laut einer Umfrage der Meinungsplattform YouGov aktuell von einer Mehrheit der Bundesbürger gewünscht wird.www.claudia-klinger.de
Tobias Ernst mag das.
Saupreiss #Präparat500 🗽
Als Antwort auf teufel100😈 • • •Der Erziehungs- und Bildungsauftrag des Staates äußert sich durchs Schulsystem, das übrigens eine stiefmütterliche Priorität genießt.
Die #Wehrpflicht steht auf einer anderen Rechtsgrundlage, die vom archaischen Gedanken ausgeht, Menschen könne man zwingen, „ihr“ „Vaterland“ zu verteidigen und meint damit üblicherweise, sich das Recht herauszunehmen, zu definieren, was für wen wert sei, in den Krieg zu ziehen.
teufel100😈
Als Antwort auf Saupreiss #Präparat500 🗽 • • •dein Kommentar würde dort im Blog sicher gerne gelesen werden. Ich sehe da auch keinen Erziehungsauftrag, aber Politiker*Innen sind da ja meist anderer Meinung.
In der Schule sehe ich übrigens auch eher den Bildungsauftrag, Bildung hin zu einem Menschen, der demokratisch sozialisiert ist und der somit alle Entscheidungen hinterfragt und sich in die Entwicklung der Gesellschaft einmischt. Ein Mensch, der Demokratie lebt und nicht nur konsumieren möchte.
Tobias Ernst
Als Antwort auf Saupreiss #Präparat500 🗽 • •@Saupreiss #Präparat500 @teufel100😈 "In den Krieg ziehen" tut derzeit Russland. Ich habe in meiner Lebenszeit in der Ukraine und auch seit Wegzug durch Reisen und enge Kontakte dorthin miterlebt, was passiert, wenn ein Land nicht in den Krieg zieht, sondern von einem in den Krieg ziehenden Land angegriffen wird und in den besetzten Gebieten gebrandschatzt, vergewaltigt wird und Gulags oder KZs eingerichtet werden. Da werden plötzlich sämtliche Pazifisten, Anarchisten, Linke, bibeltreue Christen, und alle anderen, die bis dato strikt gegen Wehrpflicht, gegen Krieg, gegen Aufrüstung und für ewige Freundschaft der Völker waren, zu brennenden Befürwortern von ausländischen Waffenlieferungen und melden sich freiwillig beim Wehrerersatzamt, um an die Front zu ziehen oder anderweitig etwas zur Verteidi
... mehr anzeigen@Saupreiss #Präparat500 @teufel100😈 "In den Krieg ziehen" tut derzeit Russland. Ich habe in meiner Lebenszeit in der Ukraine und auch seit Wegzug durch Reisen und enge Kontakte dorthin miterlebt, was passiert, wenn ein Land nicht in den Krieg zieht, sondern von einem in den Krieg ziehenden Land angegriffen wird und in den besetzten Gebieten gebrandschatzt, vergewaltigt wird und Gulags oder KZs eingerichtet werden. Da werden plötzlich sämtliche Pazifisten, Anarchisten, Linke, bibeltreue Christen, und alle anderen, die bis dato strikt gegen Wehrpflicht, gegen Krieg, gegen Aufrüstung und für ewige Freundschaft der Völker waren, zu brennenden Befürwortern von ausländischen Waffenlieferungen und melden sich freiwillig beim Wehrerersatzamt, um an die Front zu ziehen oder anderweitig etwas zur Verteidigung beizutragen. Wirklich glaubt mir, das ist so. Wenn es einem an die Pelle geht, ändern sich die eigenen Auffassungen wirklich ganz ganz schnell.
Russlands Kriegspläne erstrecken sich auf die gesamte ehemalige Einflusszone, die eifrigsten Ideologen reden sogar von einem Einflussgebiet von Lissabon bis Wladiwostok.
Vor diesem Hintergrund muss uns klar sein, dass irgendwann auch wir in der Situation sein könnten, in der die Ukraine heute ist. Das wird nur genau dann nicht passieren, wenn vor uns andere die russische Expansion stoppen und dadurch das Regime in Russland zum Fall bringen.
Steht es uns als immer noch stärkster Wirtschaftsmacht in der EU wirklich gut an, Polen, Ukrainer, Balten für unsere eigene Sicherheit kämpfen zu lassen und währenddessen weiter die pazifistische Fahne hochzuhalten? Ich glaube nicht.
Diskutieren kann man antürlich, ob wir mit Wehrdienst oder mit Berufsarmee besser aufgestellt sind. Ich habe dazu keine abschließende Meinung. In irgendeiner Form sollte aber m.E. tatsächlich die Zivilbevölkerung einer Grundschulung für mehr Resilienz unterzogen werden.
Das muss nicht unbedingt ein klassischer Wehrdienst sein. Aber wiederum beobachte ich in der Ukraine, wie dort das Land überlebt nicht nur wegen der Soldaten, die an der Front den russischen Vormarsch aufhalten, sondern auch wegen einer resilienten Zivilbevölkerung, die unter Krisenbedingungen überlebensfährig ist, auch blitzschnell begreifft, was IT-REsilienz eigentlich bedeutet, stressresistent ist, sich gegenseitig beisteht, auf den Schultern unzähliger kreativer Kleinunternehmer ruht, die noch aus früheren Zeiten gewohnt sind, in einem dysfunktionalen Staat zu überleben, und jetzt einfach anpacken, wo Not am Mann ist.
Ich hab schon seit 2014 versucht, mir vorzustellen, wie das in Deutschland wäre, wenn russische Truppen in Sachsen stünden und in der ganzen Republik Bomben fallen. Ob wir ähnlich resilient wären. Und hab da so meine Zweifel.
Deswegen: Wir können diskutieren, was genau getan werden muss. Aber irgendwas muss getan werden. Ponyhof war gestern.
mögen das
Saupreiss #Präparat500 🗽, Dieter Fröhling und Billiglarper mögen das.
teufel100😈
Unbekannter Ursprungsbeitrag • • •ich weiß gerade nicht, wo der Pazifismus herkommt. Es geht ja - auch im Blogartikel - nur um die Wehrpflicht. Wenn die jetzt nur aus der Sicht gesehen wird, dass sie nur im Verteidigungsfall zum Einsatz kommen soll, dann kann ich deiner Argumentation folgen. Aber so eine Armee kann ja auch zu einem Angriffskrieg genutzt werden, und dann wird die Überlegung ja wieder eine andere.
Kurz: Klar wird sich vieles ändern, auch im Denken, wenn wir angegriffen werden. Dazu braucht es aber nicht unbedingt Menschen, die durch eine Wehrpflicht gebrochen werden, aber durchaus Menschen, die wissen, wie sie sich wehren können.
(Höre gerade nebenbei noch einen Vortrag, ist jetzt also wirklich nicht zuende gedacht, was ich hier schreibe.)
Tobias Ernst
Unbekannter Ursprungsbeitrag • •@Saupreiss #Präparat500 @teufel100😈 Ich hab auch nicht dich im spezillen gemeint :). Deine Meinung und Haltung in allen Ehren.
Das Interessante ist allerdings, dass ausgerechnet Russland weitgehend mit "freiwilligen" Soldaten kämpft. Hätte es zwangsrekrutiert, wäre die Ukraine wohl entweder schon untergegangen - oder Putin von einer Revolte hinweggepsült worden. Das wäre so ein 50/50-Roulette, das hat sich Putin nicht getraut. Stattdessen wird in Russland kriegstreiberische Propaganda (und zwar im Wortsinn - nicht so wie mir das oft AFD-Adepten vorwerfen) verbreitet, zweitens rekrutiert Russland die Soldaten in wirtschaftlich depressiven Regionen, wo ein Job bei der Armee bzw. eine Extrazahlung bei Bereitschaft zum Einsatz in der Ukraine oft die einzige wirtschaftliche Option für die Menschen is
... mehr anzeigen@Saupreiss #Präparat500 @teufel100😈 Ich hab auch nicht dich im spezillen gemeint :). Deine Meinung und Haltung in allen Ehren.
Das Interessante ist allerdings, dass ausgerechnet Russland weitgehend mit "freiwilligen" Soldaten kämpft. Hätte es zwangsrekrutiert, wäre die Ukraine wohl entweder schon untergegangen - oder Putin von einer Revolte hinweggepsült worden. Das wäre so ein 50/50-Roulette, das hat sich Putin nicht getraut. Stattdessen wird in Russland kriegstreiberische Propaganda (und zwar im Wortsinn - nicht so wie mir das oft AFD-Adepten vorwerfen) verbreitet, zweitens rekrutiert Russland die Soldaten in wirtschaftlich depressiven Regionen, wo ein Job bei der Armee bzw. eine Extrazahlung bei Bereitschaft zum Einsatz in der Ukraine oft die einzige wirtschaftliche Option für die Menschen ist. Da abseits der Metropolen Moskau und Petersburg eigentlich ganz Russland verarmt ist, kann Russland mit diesem Schema wirklich große Mengen an Menschen "freiwillig" rekrutieren.
Die Ukraine hat am Anfang mit Berufssoldaten und Freiwilligen gekämpft, das ging ca. ein Jahr lang gut, aber irendwann hats halt nicht mehr gereicht. In dem ersten Jahr hätte man mit etwas mehr Unterstützung aus dem Westen die schlecht vorbereitete russische Seite zurückschlagen können und anschließend die Ukraine in die NATO aufnehmen. Wollte der Westen nur nicht. Inzwischen ist das ein Abnutzungskrieg nach Art des 1. Weltkriegs, und der ist ohne Zwang zum Kriegsdienst nicht zu führen, weil da will dann auch kaum noch einer völlig freiwillig hin (auf einem anderen Blatt steht aber die unvermindert hohe Motivationslage der alleremsiten Ukrainer, wenn sie sich einmal in den Deinstzwang ergeben haben).
Ich erlebe das alles einfach sehr nahe mit. Vor diesem Hintergrund fällt es mir manchmal schwer, mich auf Argumente wie Deines wirklich einzulassen. Bevor ich das alles erlabt hatte, hätte ich das ähnlich wie Du gesehen.
Ich hab hier nen Sohn der noch schusseliger ist als ich und falls er da nicht noch rauswächst vermutlich sich mit dem Gewehr am zweiten Tag versehentlich selber in den Fuß schießen würde
. Ich mach mir die Frage nach dem Werhdienst wirklich nicht leicht. Aber tatsächlich halte ich den Gedanken einer Erwachsenenazsbildung in Grundresilizenz (die nicht notwenig eine komplette militärische Grundausbildung mit anschließender Dienstplifhct im Verteidigungsfall wie der frühere Wehrdienst sein muss - der Teil könnte optional bleiben - aber die zumindest Überleben ohne zivilisatorische "Segnungen" und Umgang mit der Waffe dann schon umfassen sollte) für eine gute Idee.
Saupreiss #Präparat500 🗽 mag das.
Tobias Ernst
Unbekannter Ursprungsbeitrag • •mögen das
Saupreiss #Präparat500 🗽 und Recovered Expert mögen das.
teufel100😈
Als Antwort auf Tobias Ernst • • •wir haben derzeit eine Entwicklung in genau diese Richtung, das darf nicht einfach ausgeblendet werden, nur weil wir es nicht wahrhaben möchten.
Natürlich kann ich die Schuld hieran immer woanders suchen, aber wenn wir ehrlich sind, dann ist ein Grundpfeiler für diese Entwicklung eben auch, dass wir nach dem Zweiten Weltkrieg nicht begonnen haben, alle Institutionen grundlegend zu demokratisieren! Wir erziehen keine demokratisch sozialisierten Menschen. In Schule und Familie gibt es kein gleichberechtigtes, demokratisches Miteinander, sondern ein autokratisches. Das Ganze wird in der Wirtschaft fortgesetzt. Dass da der Nährboden für die Beeinflussung - auch die durch Russland - riesig ist, ist dann schon nicht mehr verwunderlich.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass wir weiterhin in einer Demokratie leben, dann sollten wir auch bereit sein zu akzeptieren, dass sich nicht alle Menschen bereit erklären, für einen Nationalstaat zu sterben, auch wenn es um die Verteidigung geht. Ich würde aber behaupten, dass die Bereitschaft grö
... mehr anzeigenwir haben derzeit eine Entwicklung in genau diese Richtung, das darf nicht einfach ausgeblendet werden, nur weil wir es nicht wahrhaben möchten.
Natürlich kann ich die Schuld hieran immer woanders suchen, aber wenn wir ehrlich sind, dann ist ein Grundpfeiler für diese Entwicklung eben auch, dass wir nach dem Zweiten Weltkrieg nicht begonnen haben, alle Institutionen grundlegend zu demokratisieren! Wir erziehen keine demokratisch sozialisierten Menschen. In Schule und Familie gibt es kein gleichberechtigtes, demokratisches Miteinander, sondern ein autokratisches. Das Ganze wird in der Wirtschaft fortgesetzt. Dass da der Nährboden für die Beeinflussung - auch die durch Russland - riesig ist, ist dann schon nicht mehr verwunderlich.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass wir weiterhin in einer Demokratie leben, dann sollten wir auch bereit sein zu akzeptieren, dass sich nicht alle Menschen bereit erklären, für einen Nationalstaat zu sterben, auch wenn es um die Verteidigung geht. Ich würde aber behaupten, dass die Bereitschaft größer wäre, wenn wir - wie im Abschnitt davor erwähnt - in einer Gesellschaft leben würden, die durchgehend demokratisch organisiert ist und in der Menschen auch durchgehend demokratisch - nicht autokratisch - sozialisiert werden würden.
@Saupreiss
Tobias Ernst
Als Antwort auf teufel100😈 • •@teufel100😈 @Saupreiss #Präparat500 Kurze Frage, hast Du Kinder? Ich bin mir sehr unsicher wie eine völlig autokratiefreie Erziehung auf ausschließlich demokratischen Prinzipien in den Familien gelingen soll. Ich musste im Gegenteil sehr mühsam lernen, dass es den Kindern viel besser geht, wenn ihnen auch Grenzen gesetzt werden, über die nicht diskutiert wird.
Die einfache Beeinflussbarkeit fußt meiner Meinung nach auf der Natur des Menschen, nenn es Schöpfung, nenn es Gene, nenn es Abstammung von den Tieren - wir haben einen Herdentrieb und die meisten folgen lieber statt frei zu denken.
Saupreiss #Präparat500 🗽 mag das.
teufel100😈
Als Antwort auf Tobias Ernst • • •ich selbst habe keine Kinder, aber meine Geschwister und ich musste da sehr oft auch mithelfen.
Aber, es geht nicht darum, überhaupt keine Leitplanken zu setzen in der Erziehung, es geht aber eben schon darum, Kinder und Jugendliche in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen und ihnen da eben nicht nur zuzuhören und dann doch über deren Köpfe zu entscheiden, sondern sie wirklich gleichberechtigt in diesen Prozess einzubeziehen.
Eine demokratische Institution Familie bedeutet nicht, dass dort totale Narrenfreiheit herrscht. Ich weiß halt auch nicht, wo diese Annahme herkommt. Sie bedeutet aber schon, dass die Kinder und Jugendlichen mehr Entscheidungsräume eingeräumt bekommen. Dass diskutiert werden darf, dass Positionen ausgetauscht werden können, ohne dass gleich ein "Machtwort" gesprochen wird. Und ja, da muss natürlich ein Gleichgewicht gefunden werden, was wahrscheinlich auch nicht von jetzt auf gleich und in der ersten Generation gelingen wird. Nur Leitplanken setzen bedeutet halt am Ende nicht, dass die gesamte Institu
... mehr anzeigenich selbst habe keine Kinder, aber meine Geschwister und ich musste da sehr oft auch mithelfen.
Aber, es geht nicht darum, überhaupt keine Leitplanken zu setzen in der Erziehung, es geht aber eben schon darum, Kinder und Jugendliche in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen und ihnen da eben nicht nur zuzuhören und dann doch über deren Köpfe zu entscheiden, sondern sie wirklich gleichberechtigt in diesen Prozess einzubeziehen.
Eine demokratische Institution Familie bedeutet nicht, dass dort totale Narrenfreiheit herrscht. Ich weiß halt auch nicht, wo diese Annahme herkommt. Sie bedeutet aber schon, dass die Kinder und Jugendlichen mehr Entscheidungsräume eingeräumt bekommen. Dass diskutiert werden darf, dass Positionen ausgetauscht werden können, ohne dass gleich ein "Machtwort" gesprochen wird. Und ja, da muss natürlich ein Gleichgewicht gefunden werden, was wahrscheinlich auch nicht von jetzt auf gleich und in der ersten Generation gelingen wird. Nur Leitplanken setzen bedeutet halt am Ende nicht, dass die gesamte Institution Familie autokratisch sein muss.
Dasselbe gilt auch für die Institution Schule: Es geht nicht darum, dass dann über die Noten demokratisch abgestimmt wird, was immer gerne als Extrembeispiel kommt, wenn darüber gesprochen wird, sondern es geht darum, dass Schüler*Innen diesen Lernort, der ja auch ein Ort sein soll, an dem sie sich wohlfühlen, demokratisch mitgestalten können.
Mit Schwarz-Weiß-Denken kommen wir da nicht weiter. Also entweder das eine Extrem oder das andere Extrem.
@Saupreiss
Tobias Ernst mag das.
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